PURE
Protein research Unit Ruhr within Europe
Das Europäische Proteinforschungskonsortium PURE wurde 2010 an der Ruhr-Universität Bochum mit Unterstützung des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet. International renommierte Proteinforscher der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen und ausgewiesene klinische Forscher bündeln hier ihre Forschungsaktivitäten zur Früherkennung von Krankheiten wie Krebs, Parkinson, Multiple Sklerose oder Alzheimer.
In der Förderphase 2015 konnten PURE-Wissenschaftler den Forschungsbau für molekulare Protein-Diagnostik (PRODI) einwerben. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bewilligte das Gebäude „PRODI“, nachdem der Wissenschaftsrat das Vorhaben „von überragender Bedeutung“ zur gemeinsamen Bund-Länder-Förderung empfohlen hatte. Rund 48 Millionen Euro fließen bis Ende 2019 nach Bochum, um den Forschungsverbund PURE zu stärken.
Der Forschungsbau für molekulare Protein-Diagnostik wurde Anfang 2019 bezogen und beheimatet nun das Zentrum für Proteindiagnostik (PRODI). Die Einweihungsfeier fand am 03. Juni 2019 statt.
In ProDi werden die bereits im SFB 642 und PURE erfolgreich eingesetzten, innovativen proteinanalytischen Methoden in die klinische Anwendung gebracht werden, um krankheitsspezifische Proteinveränderungen in Bioproben von Patienten zu identifizieren. Insbesondere werden hier neue, markerfreie, ortsauflösende, nicht-invasive vibrationsspektroskopische Methoden für die klinische Anwendung weiterentwickelt. Diese werden mit etablierten proteomanalytischen Plattformtechnologien für die Biomarkerforschung verknüpft. Plattformübergreifend werden die gesammelten Daten schließlich mit modernsten Methoden der Bioinformatik analysiert.
Dazu wurden auf den vier Etagen des Forschungsbaus vier Kompetenzbereiche eingerichtet, die eng verzahnt den in PURE etablierten Workflow umsetzen und die Erkenntnisse und Entwicklungen zeitnah in die klinische Anwendung überführen sollen.
Im Erdgeschoss wurde der Kompetenzbereich Biospektroskopie unter Leitung von Professor Dr. Klaus Gerwert, Sprecher von PURE und Gründungsdirektor von ProDi, eingerichtet.
Auf der ersten Etage wurde der Kompetenzbereich Experimentelle Medizin eingerichtet, der sich thematisch aufgliedert in eine experimentelle Onkologie unter Leitung von Professorin Dr. med. Anke Reinacher-Schick, eine experimentelle Pathologie unter Leitung der Professorin Dr. med. Andrea Tannapfel und eine experimentelle Neurologie unter Leitung von Professor Dr. med. Ralf Gold.
Auf der zweiten Etage wurde der Kompetenzbereich Medizinische Proteomanalyse unter Leitung von Professorin Dr. Katrin Marcus eingerichtet.
Auf der dritten Etage wurde der Kompetenzbereich Bioinformatik unter Leitung von Professor Dr. Axel Mosig eingerichtet.
Die Leiter der vier Kompetenzbereiche zusammen mit erfahrenen Pathologen und Medizinern bilden gemeinsam das Direktorium. Damit ist die erfolgreiche Umsetzung der Projekte sichergestellt. Durch die Unterbringung von Forschern und Klinikern unter einem Dach werden große Synergien erwartet.
Hier finden sie aktuelle Details über das Zentrum für Proteindiagnostik (ProDi).
Mission
Interdisziplinäre Forschung
Unter dem Dach von PURE bilden fünf Forschungsschwerpunkte die tragenden Säulen. In einem einzigartigen, interdisziplinären und integrativen Ansatz werden Grundlagenforschung, angewandte und klinische Forschung zukunftsweisend zusammengeführt. Dies umfasst in einzigartiger Weise Studiendesign, Rekrutierung geeigneter Patientenkollektive, Bioprobengewinnung, die Probenlagerung sowie Management der Biobank. Die Kombination biologischer, biochemischer und physikalischer Plattformtechnologien bilden die Grundlage für die Identifikation und Validierung kombinierter Biomarker zur Früherkennung, Prävention und Therapie von Volkskrankheiten.
PURE basiert auf der interdisziplinären Kombination relevanter Fachgebiete der Proteinforschung. Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind effizient verknüpft, um Forschungsvorhaben im Bereich der personalisierten Medizin zu realisieren. PURE schafft Rahmenbedingungen, um neue diagnostische und therapeutische Konzepte mit Hilfe von Biomarkern zu entwickeln und Ergebnisse aus der Grundlagenforschung beschleunigt und zielgerichtet in die klinische Forschung und Praxis zu überführen.
Bessere Diagnostik- und Therapieverfahren in der personalisierten Medizin
Ziel ist es, Krebs und neurodegenerative Krankheiten mittels innovativer Biomarker bereits frühzeitig im noch symptomlosen Zustand zu erkennen. Dadurch können Diagnostik- und Therapieverfahren verbessert und so zur personalisierten Medizin beigetragen werden.
Vision
Wenn Proteine krank machen
Praktisch alle onkologischen und neurodegenerativen Erkrankungen lassen sich auf „defekte“ Gene bzw. Genprodukte, die Proteine, zurückführen. Proteine regeln sämtliche Lebensprozesse in der Natur und bestimmen unter anderem auch das Wachstum und die Teilung von Zellen. Ein einziges defektes Protein kann z.B. bereits die Creutzfeld-Jakob-Krankheit auslösen, die – wie Alzheimer - durch abnorme Proteinaggregation gekennzeichnet ist. Genetische Veränderungen, also Mutationen in Proteinen wirken oft krebserregend. Diese defekten Proteine können als Biomarker dienen, um Krankheiten bereits im frühen symptomlosen Zustand zu erkennen.
Krankheiten früher erkennen
Durch rasante technische Fortschritte in der Proteinanalytik können Proteine heute mit einer bisher unerreichten Empfindlichkeit analysiert werden. Ein detailliertes Verständnis der Proteininteraktionen aus der Grundlagenforschung gibt uns die große Chance, Erkrankungen im symptomlosen Zustand oder sehr frühzeitig zu erkennen (Prinzip der Sekundärprävention). Sind einzelne Proteine als „Key Player“ identifiziert, kann gezielt sowohl in die verursachenden Faktoren als auch in das Krankheitsgeschehen selbst - im Sinne einer frühzeitigen Therapie - eingegriffen werden. Sind diese Proteinbiomarker validiert, können sie auch zum Monitoring von Therapieverläufen bis hin zur Prädiktion von Therapieerfolgen eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine individuelle, personalisierte Medizin mit neuen Therapieansätzen.
Ein kleiner Pieks zur Vorsorge
Einmal zum Blutabnehmen, eine Urinprobe, und alle wichtigen Vorsorgeuntersuchungen sind erledigt – das ist die Vision, die die Bochumer und Essener Forscher antreibt. Sie setzen dabei auf kriminalistische Methoden: So wie jeder Mensch einen einzigartigen Fingerabdruck hat, existiert für jede Erkrankung ein charakteristisches Proteinprofil. Bestimmte Proteine, die auch im gesunden Körper vorkommen, werden von kranken Zellen massenhaft überproduziert oder verändert. Sind diese Proteine und ihr Profil bekannt, kann man sie gezielt suchen, zum Beispiel im Blut oder Urin. Erkennt man Krankheiten wie Krebs oder die Alzheimerkrankheit bereits im frühen, aber noch symptomlosen Zustand, kann sehr viel schonender und erfolgreicher behandelt werden. Heute werden Krankheiten noch zu spät erkannt und müssen daher oft sehr aggressiv behandelt werden. Am Anfang der Forschungen werden Blasen- und Leberkrebs, Alzheimerkrankheit und Parkinson im Mittelpunkt der Forschung stehen. Zusätzlich werden in PURE modernste analytische Techniken der Bioanalytik weiterentwickelt.
Struktur von PURE
In PURE wird die komplette Bandbreite der erforderlichen Arbeitsgebiete zur Durchführung klinischer Studien abgedeckt; von der Probengewinnung und Charakterisierung über die Proteinanalytik bis hin zur bioinformatischen Auswertung. PURE, das sind aktuell ca. 150 hochqualifizierte Mitarbeiter, die, verteilt auf fünf Säulen - jeweils von Lehrstuhlinhabern bzw. Klinikdirektoren geleitet – die wissenschaftlichen Fragestellungen bearbeiten. Sprecher von PURE ist Prof. Dr. Klaus Gerwert.
Die Säule Biospektroskopie wird von Prof. Dr. Klaus Gerwert geleitet, Leiter des Lehrstuhls für Biophysik der RUB und Gründungsdirektor des Forschungsbaus für molekulare Proteindiagnostik (ProDi). Die Säule Krebsprävention wird von Prof. Dr. Thomas Brüning, Direktor des IPA (Institut für Prävention und Arbeitsmedizin) geleitet. Die Säule Neuropsychiatrische Erkrankungen wird von Prof. Dr. Ralf Gold, Direktor der Klinik für Neurologie am St. Josef-Hospital, Katholisches Klinikum Bochum, geleitet. Die Säule Proteomik wird von Prof. Dr. Katrin Marcus, Leiterin des Medizinischen Proteom-Centers an der RUB, zusammen mit Jun.-Prof. Dr. Barbara Sitek geführt. Die Säule klinische Onkologie wird von Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus, RUB und der Abteilung Gastroenterologie/ Hepatologie, Universitätsklinik Bergmannsheil, RUB, und stellvertretend von Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Direktorin des Institutes für Pathologie der RUB, geleitet. Neben diesen fünf dezidierten Standorten forschen PURE-Wissenschaftler, verstärkt durch zusätzliche, insbesondere klinische Forscher der Region, ab 2018 zusätzlich unter dem gemeinsamen Dach des neuen, modern ausgestatteten Forschungsbaus für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) auf dem Gesundheitscampus NRW.
In PURE kann erkranktes Gewebe skalenübergreifend, ausgehend von morphologischen Veränderungen auf der makroskopischen Ebene über Veränderungen der Proteininteraktionen in Proteinnetzwerken auf der mikroskopischen Ebene bis hin zu Mutationen in einzelnen Proteinen auf der atomaren Ebene charakterisiert und gemeinsam mit den klinischen Forschern bewertet werden. So wird ein neuer, proteinbasierter Zugang zur prädiktiven Differenzierung unterschiedlicher Tumorstadien etabliert, der über die bisher übliche histologische und genetische Charakterisierung hinausgeht. Im Postgenom-Zeitalter ist jetzt offensichtlich geworden, dass nicht das Genom, sondern das Proteom den Phänotyp bestimmt. Daher wird die Proteomanalyse zu einer verbesserten Diagnostik und zu einem besseren, molekularen Verständnis der Krankheitsentstehung beitragen. Ein solcher Ansatz, der die komplette interdisziplinäre Breite abdeckt, stellt ein hohes Alleinstellungsmerkmal dar. Eine hier entwickelte, umfassende Diagnose und ein detailliertes Verständnis der molekularen Ursachen sind wichtig für die personalisierte Therapie; z. B. dienen Mutationen des K Ras-Proteins als prädiktive Marker für den Einsatz der Antikörpertherapie gegen den Wachstums-Rezeptor (EGFR) bei kolorektalem Karzinom. Daher wird bei jedem Patienten individuell der Mutationsstatus des K-Ras Proteins bestimmt, bevor diese sehr teure und mit starken Nebenwirkungen behaftete Therapie eingesetzt wird.
Das Studienzentrum ist für die qualitätsgesicherte Gewinnung und Charakterisierung der Patienten- bzw. Probandenproben verantwortlich und stellt die Gewinnung und Charakterisierung der Proben nach allen gesetzlich vorgeschriebenen ethischen Standards sicher. Im Zentrum der Forschung steht die Diagnostik. Hierbei werden modernste Fluoreszenz- und markerfreie vibrationsspektroskopische Imaging-Methoden zur ortsaufgelösten Charakterisierung von Gewebe und Zellen als auch proteomanalytische Verfahren eingesetzt. Damit können die Proben skalenübergreifend von morphologischen Veränderungen im Gewebe, über Veränderungen in Proteinnetzwerken bis hin zu Mutationen in einzelnen Proteinen charakterisiert werden. In PURE konnten insbesondere die markerfreien biospektroskopischen Methoden mit der Proteomanalyse kombiniert werden. Das durch die spektrale Histopathologie präzise und markerfrei charakterisierte Gewebe wird mit Hilfe der Lasermikrodissektion exakt ausgeschnitten und für Proteomanalysen bereitgestellt. Durch dieses Vorgehen wird die hohe räumliche Auflösung des IR-Imagings mit der hohen molekularen Auflösung der Proteomanalyse kombiniert. Die erhaltenen Daten werden in der plattformübergreifenden Bioinformatik und Statistik ausgewertet und schließlich gemeinsam mit den klinischen Forschern des Studienzentrums bewertet.
In den Säulen Krebsprävention (Prof. T. Brüning), Neuropsychiatrische Erkrankungen (Prof. R. Gold) sowie in der Säule Klinische Onkologie (Prof. W. Schmiegel, Prof. A. Tannapfel) werden die Proben entsprechend der einzelnen Schwerpunktsetzung in drei Studienzentren gesammelt. Die Säule Krebsprävention fokussiert sich dabei auf die Entitäten Harnblasen- und Lungenkrebs, die Säule Neuropsychiatrische Erkrankungen auf M. Parkinson, M. Alzheimer und Multiple Sklerose und die Säule Klinische Onkologie auf Darm- und Pankreaskrebs. In den Zentren wird jeweils eine den Schwerpunkten studienspezifisch angepasste, qualitätskontrollierte und standardisierte Gewinnung der Bioproben (z. B. Gewebe, Blut, Urin, Liquor) durchgeführt. Zusätzlich werden die Proben molekularbiologisch, u. a. auch auf genetischer Ebene charakterisiert sowie entsprechend dieser Eigenschaften kategorisiert. Damit wird die Brücke zwischen Genotyp und Phänotyp geschlagen. Darüber hinaus werden die Patienten durch Erfassung klinischer, anamnestischer, sozio-demographischer, beruflicher und lebensstilbedingter Faktoren, die die untersuchten Proteine möglicherweise beeinflussen könnten, detailliert erfasst. Die in PURE etablierte studienspezifische Biobank stellt einen großen Wert für die translationale medizinische Forschung dar.
Die Arbeiten im PURE Studienzentrum sind Grundvoraussetzung für die Durchführung und Bewertung der proteinanalytischen Studien in der Proteomanalytik, der Biospektroskopie und der bioinformatischen Analyse auf allen untersuchten Krankheitsentitäten und bilden die Basis für eine Zusammenführung der gewonnenen Informationen, u. a. um den Geno- mit dem Phänotyp abzugleichen bzw. die Relevanz einzelner Biomarker hinsichtlich ihres diagnostischen Wertes zur Früherkennung der Erkrankung bzw. ihres prognostischen Wertes hinsichtlich der Mortalität und Morbidität zu überprüfen.
Sind bestimmte Protein oder Proteinnetzwerke als Biomarker im nativen Gewebe identifiziert, werden für diese Marker im nächsten Schritt Testverfahren entwickelt (u. a. Immuno-Assays), um sie in nicht- bzw. minimal-invasiv gewonnenen Körperflüssigkeiten (Urin, Blut) nachweisen zu können. Dieser Ansatz wird in der Praxis eine deutlich höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung besitzen. Ein besonders dringender Bedarf, Biomarker zu identifizieren, besteht bei neurodegenerativen Erkrankungen, da therapeutische Fenster für krankheitsmodifizierende präventive Behandlungsansätze offensichtlich schon in sehr frühen Krankheitsphasen genutzt werden müssen. Hierfür stehen praktisch nur Körperflüssigkeiten zur Verfügung.
Auf den folgenden Seiten können Sie sich einen Überblick über die derzeit laufenden Arbeiten in PURE verschaffen. In PURE fokussieren wir uns auf Krebserkrankungen der Harnblase, des Darms und der Lunge sowie auf die neurodegenerativen Erkrankungen Alzheimer und Parkinson.
Entwicklung von PURE
2017
In der Märzausgabe der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlichten PURE Wissenschaftler am Beispiel des Lungenkrebs (genauer gesagt am Beispiel der differentiellen Diagnostik von epitheloiden und sarkomatoiden Mesotheliomen der Pleura) eine Arbeit, in welcher der in PURE etablierte Workflow erstmals komplett abgebildet werden konnte. Die Veröffentlichung stieß auf seine positive Resonanz in der wissenschaftlichen Community. Dieser Workflow soll zukünftig durch genetische Analysen mittel Next Generation Sequencing (NGS) ergänzt werden. Eine weitere Veröffentlichung, in welcher der Workflow für die Erforschung von Blasenkrebs eingesetzt wird, befindet sich in Vorbereitung.
Am 17. November fand das Richtfest für den Forschungsbau für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) auf dem Gesundheitscampus in Bochum statt. Damit liegt das Vorhaben sehr gut um Zeitplan. Die Übergabe an den Nutzer ist für Ende 2018 geplant. In ProDi werden die Grundlagenforscher und Kliniker von PURE, die derzeit noch über mehrere Bochumer Standorte verteilt sind, zusammenarbeiten.
"Von dieser Zusammenarbeit an einem Ort versprechen wir uns erhebliche Synergieeffekte zwischen Forschung und Anwendung, so können neue Erkenntnisse schneller umgesetzt werden", äußerte sich Ulrich Schüller, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung, der in Vertretung für den parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel angereist war.
"Der Forschungsbau ist am Gesundheitscampus in ein ideales Umfeld eingebettet. Hier entsteht ein weithin sichtbarer Meilenstein unserer Forschungsleistung", ergänzte Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB, über den Baufortschritt. "Der Forschungsbau hat für uns eine doppelte Strahlkraft: Er steht für die internationale Ausrichtung der Proteinforschung in unserer Region und für die Zug-kraft der Gesundheitswirtschaft am Standort Bochum."
Am 13. Dezember fand das sechste Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt, welcher auch die Arbeiten im Projekt „Validierung Marker-freier Imaging Verfahren und neu identifizierter Biomarker unter Nutzung des PURE Konsortiums“ begleitet hat. Als Mitglieder des Beirats waren Herr Prof. Dr. Hanno Langen (F. Hoffmann-La Roche AG), Herr Prof. Dr. Andreas Ostendorf (Prorektor für Forschung der Ruhr-Universität Bochum), Herr Dr. Walter Eichendorf (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, DGUV Sankt Augustin) und Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) anwesend.
2016
Mitglieder des PURE-Konsortiums konnten in 2016 zwei neue, von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geförderte Verbundprojekte einwerben.
Im Projekt „Marker-gestützte Nachsorge von Patienten mit nicht-muskelinvasiven low/intermediate-risk Harnblasentumoren“ (UroFollow), an welchem die Krebsprävention und die Biophotonik beteiligt sind, wird überprüft, ob nicht-invasive urinbasierte Tumortests (sowohl bereits durch die FDA zugelassene aber auch solche, die im Rahmen von PURE entwickelt wurden) eine Alternative zur bisherigen Nachsorgepraxis, einer invasiven, oft schmerzhaft empfundenen Zystoskopie, darstellen könnten.
Im Projekt „Verifizierung von neuen molekularen Markern für die Frühdiagnose asbestassoziierter Lungentumoren“ (Lunge II), an welchem die Krebsprävention, die Biophotonik und das MPC beteiligt sind, sollen die im inzwischen beendeten Projekt Lunge I etablierten spektroskopischen und proteinanalytischen Verfahren sowie die bereits identifizierten Biomarkerkandidaten verifiziert werden.
Am 02. November fand der erste Spatenstich für den Forschungsbau für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) auf dem Gesundheitscampus in Bochum statt. Damit liegt das Vorhaben sehr gut um Zeitplan. Die Übergabe an den Nutzer ist für 2018 geplant. In ProDi werden die Grundlagenforscher und Kliniker von PURE, die derzeit noch über mehrere Bochumer Standorte verteilt sind, zusammenarbeiten.
„Von dieser Zusammenarbeit an einem Ort versprechen wir uns erhebliche Synergieeffekte zwischen Forschung und Anwendung. Hierfür stellt die Bundesregierung rund 24 Millionen Euro zur Verfügung", betonte Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der für den Spatenstich angereist war.
Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW ergänzte, „Mit der gemeinsamen Zukunftsinvestition des Bundes, des Landes und der Uni wird das große Potenzial der Proteinforschung am Standort Bochum deutlich."
Am 28. November 2016 fand das fünfte Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt, welcher auch die Arbeiten im Projekt „Validierung Marker-freier Imaging Verfahren und neu identifizierter Biomarker unter Nutzung des PURE Konsortiums“ begleiten wird. Als Mitglieder des Beirats waren Herr Prof. Dr. Thomas Illig (Medizinische Hochschule Hannover), Herr Prof. Dr. Hanno Langen (F. Hoffmann-La Roche AG), Herr Prof. Dr. Andreas Ostendorf (Prorektor für Forschung der Ruhr-Universität Bochum), Herr Prof. Dr. Markus Otto (Neurozentrum der Universität Ulm), und Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) anwesend.
2015
Am 13. November 2015 fand das dritte Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt, welcher auch die Arbeiten im Projekt „Validierung Marker-freier Imaging Verfahren und neu identifizierter Biomarker unter Nutzung des PURE Konsortiums“ begleiten wird. Als Mitglieder des Beirats waren Herr Prof. Dr. Andreas Ostendorf (Prorektor für Forschung der Ruhr-Universität Bochum), Herr Prof. Dr. Markus Otto (Neurozentrum der Universität Ulm), Herr Mathias Richter (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW), Herr Prof. Dr. Hanno Langen (F. Hoffmann-La Roche AG), Herr Prof. Dr. Rudolf Rigler (Karolinska Institut, Schweden) und Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) anwesend.
In einem eintägigen Symposium haben die Leiter der PURE Säulen dem Beirat die aktuellen Arbeiten vorgestellt. Wie in den Jahren zuvor, wurden die Arbeiten vom wissenschaftlichen Beirat als exzellent bewertet.
Der in PURE entwickelte und zum Patent angemeldete struktursensitive IR-Sensor zur Analyse spezifischer Komponenten aus komplexen Lösungen wie Körperflüssigkeiten (Gerwert/Wiltfang) wurde im HochschulWettbewerb ZukunftErfindenNRW als eine der drei besten Erfindungen in der Kategorie Lebenswissenschaften ausgezeichnet. Die Erfindung wurde zum Patent angemeldet (WO2015121339 (A1).
2014
Das PURE Jahr begann 2014 sehr früh – bereits am 03. Januar wurde der Antrag auf einen Forschungsbau für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) auf dem Gesundheitscampus in Bochum nach Art. 91b Grundgesetz (GG) fristgerecht beim Nordrheinwestfälischen Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung eingereicht. Nach exzellenter Bewertung des Antrags durch den Wissenschaftsrat in dessen Frühjahrssitzung folgte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 27.6.2014 der Empfehlung des Wissenschaftsrats und empfahl den ProDi Forschungsbau als Vorhaben „von überragender Bedeutung“ zur gemeinsamen Bund-Länder-Förderung.
Am 15. Mai 2014 fand das dritte Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt. Als Mitglieder des Beirats waren Herr Prof. Dr. Ulf Eysel (Rektoratsbeauftragter der Ruhr-Universität Bochum für PURE), Herr Prof. Dr. Thomas Illig (Medizinische Hochschule Hannover (MHH)), Herr Prof. Dr. Markus Otto (Neurozentrum der Universität Ulm), Herr Mathias Richter (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW) und Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) anwesend. Herr Prof. Dr. Rudolf Rigler (Karolinska Institut, Schweden) war zur Board Sitzung per Skype aus Stockholm zugeschaltet.
In einem eintägigen Symposium haben die Leiter der PURE Säulen dem Beirat die Arbeiten des vergangenen Jahres vorgestellt. Wie in den Jahren zuvor, wurden die Arbeiten in PURE vom wissenschaftlichen Beirat als exzellent bewertet.
Am 11. Juli 2014 erhielten PURE Wissenschaftler den Preis im Erfinderwettbewerb der Ruhr-Universität für die Entwicklung eines neuartigen Sensors und eines schnellen Verfahrens zur qualitativen und quantitativen Früherkennung von Morbus Alzheimer aus Blutproben. Das Verfahren kann breit zur Analyse von komplexen Körperflüssigkeiten eingesetzt werden und verspricht für die Biomarkerforschung neurodegenerativer Erkrankungen neue Impulse zu setzen.
2013
Am 27. Juni 2013 fand das zweite Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt. Als Mitglieder des Beirats waren Frau Dr. Bettina Druschke (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW), Herr Prof. Dr. Ulf Eysel (Rektoratsbeauftragter der Ruhr-Universität Bochum für PURE), Herr Prof. Dr. Thomas Illig (Medizinische Hochschule Hannover (MHH)), Herr Prof. Dr. Markus Otto (Neurozentrum der Universität Ulm), Herr Mathias Richter (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW), Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Herr Prof. Dr. Rudolf Rigler (Karolinska Institut, Schweden) anwesend.
In einem eintägigen Symposium haben die Leiter der PURE Säulen dem Beirat die Arbeiten des vergangenen Jahres vorgestellt. Wie im Jahr zuvor, wurden die Arbeiten in PURE vom wissenschaftlichen Beirat als exzellent bewertet.
Am 3. Juni 2013 besuchten Ministerin Svenja Schulze und Landtagspräsidentin Carina Gödecke zusammen mit einer Delegation des NRW-Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung verschiedene Bochumer Standorte des Europäischen Proteinforschungsinstituts PURE. Mit großem Interesse besichtigten die Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums die neuen Laborräume von PURE an der RUB. Weitere Informationen zu diesem Besuch finden Sie in der Pressemitteilung der RUB.
2012
Am 10. Juli 2012 fand das erste Treffen des Wissenschaftlichen Beirats von PURE statt. Als Mitglieder des Beirats waren Herr Dr. Walter Eichendorf (DGUV, Sankt Augustin), Herr Prof. Dr. Ulf Eysel (Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der RUB), Herr Prof. Dr. Hanno Langen (Firma Hoffmann-La Roche), Herr Prof. Dr. Markus Otto (Neurozentrum der Universität Ulm), Herr Mathias Richter (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW), Herr Prof. Dr. Detlev Riesner (Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Herr Prof. Dr. Rudolf Rigler (Karolinska Institut, Schweden) anwesend. Als weitere Gäste waren Frau Waltraud Kreutz-Gers und Herr Arndt Winterer (Leitung des Landeszentrums Gesundheit NRW) anwesend. Professor Riesner wurde zum Vorsitzenden des Beirats gewählt.
Die Leiter der PURE Säulen haben in einem eintägigen Symposium die bisherigen Arbeiten dem Beirat vorgestellt. Der wissenschaftliche Beirat bewertete die Arbeiten in PURE als „outstanding“. Man habe die bereits hohen Erwartungen, zu denen PURE bei seiner Gründung Anlass gegeben habe, sogar übertroffen.
2011
Mit 105 in PURE beschäftigten Personen wurde 2011 fast schon die volle Ausbaustufe und damit die vollständige Handlungsfähigkeit von PURE erreicht. Insbesondere konnten weitere Professorenstellen besetzt werden. Herr PD Dr. med Thomas Behrens übernahm von Herrn Prof. Dr. Harth, der einen Ruf auf die W3-Professur für Arbeitsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes annahm, die Leitung des Wissenschaftlich-Epidemiologischen Studienzentrums der Säule Krebsprävention und wurde auf die assoziierte W2-Stiftungsprofessur berufen. Die Säule Klinische Onkologie wurde durch die Neuberufungen von Herrn Dr. med. Roland Schroers und Frau Dr. med. Anke Reinacher–Schick auf die W2-Professuren für Hämatologie und autologe Stammzelltransplantation bzw. Klinische und translationale gastroenterologische Onkologie am Knappschaftskrankenhaus verstärkt.
Leider hat der international ausgewiesene Bioinformatiker Lennard Martens den Ruf auf die W3-Professur Bioinformatik in PURE abgelehnt. Um der zentralen Bedeutung der Bioinformatik in PURE als Querschnittsaufgabe gerecht zu werden, wird diese ab Juni 2011 plattformübergreifend agieren.
Es wurde eine PURE-übergreifende Studie zum Harnblasenkrebs begonnen, so dass jetzt unter allen datenschutzrechtlichen Standards und unter vollständig qualitätskontrollierten Bedingungen Blut-, Urin- und Gewebeproben gewonnen werden. Für die Rekrutierung entsprechender biologischer Proben von gesunden Personen konnten die Forscher der Heinz-Nixdorf-Recall-Studie der Universität Essen gewonnen werden. Vibrationsspektroskopische Studien zum Harnblasenkrebs wurden begonnen. In diesem Zusammenhang konnte die Infrarot- und Raman-Imageanalyse an Harnblasen-Gewebe erfolgreich etabliert und automatisiert werden. Am MPC konnte das so genannte MALDI-Imaging als neue analytische Methode etabliert werden.
Als weitere PURE-übergreifende Studie wurden gemeinsame Arbeiten zu Darmtumoren aufgenommen.
2010
Nach positiver Großgeräte-Begutachtung durch die DFG wurden verschiedene Großgeräte angeschafft und in Betrieb genommen. Personal wurde rekrutiert.
Es konnten neue Räume für die Säule Biospektroskopie und die Klinische Onkologie (ZOKS) im Gebäude ND Ebene 04 (Süd) und 03 (Nord) eingerichtet werden. Der Säule Medizinisches Proteom-Center (MPC) stehen umfangreiche Räumlichkeiten im Zentrum für klinische Forschung (ZKFII), der Säule Krebsprävention im Institut für Prävention und Arbeitsschutz (IPA) zur Verfügung.
Aus den Mitteln von PURE konnten zwei neue W2-Professuren eingerichtet werden: Dr. Axel Mosig (Bioinformatik) und Dr. Volker Harth (Epidemiologie). Nach einer anfänglichen Finanzierung durch PURE werden die Professuren von der Biologie Fakultät der RUB bzw. der DGUV übernommen.
Insgesamt hat PURE damit bereits im ersten Jahr erfolgreich seinen Betrieb aufgenommen.